Vom 24.06. – 28.06.2021 waren die Teufelszwerge wandern. Mit zwei Leiterinnen und 3 Gruppenkindern ging es an die Müritz:
Tag 1:
8:00 Uhr – Wir, die beiden Leiterinnen treffen uns zum Einkauf.
9:00 Uhr – Wir haben den Einkauf zum Keller getragen und legen nun Zeltplanen und weiteres Gruppengepäck raus.
9:30 Uhr – Zwei Gruppenkinder kommen zur vereinbarten Zeit.
Wir machen einen Corona-Schnelltest (negativ) und verteilen das Gruppengepäck.
9:45 Uhr – wo bleibt das 3. Gruppenkind?
10:00 Uhr – wir warten und versuchen, das fehlende Gruppenkind auf dem Handy zu erreichen. Vergeblich.
10:05 Uhr – Wir werden etwas panisch und überlegen, wie es weitergeht, da wir in 10 Minuten los müssen.
10:10 Uhr – Das letzte Gruppenkind kommt und wir überfallen es mit einem Schnelltest und stopfen etwas Gruppengepäck in den Rucksack.
10:15 Uhr – Wir brechen auf und fahren mit der Bahn nach Kratzeburg…
In der Bahn waren nicht wirklich Plätze frei, weshalb wir mitsamt unseren Rucksäcken – was umgerechnet etwa 10 Menschen ergibt – im Einstiegsbereich blieben und Karten spielten.
In Kratzeburg angekommen liefen wir los und mussten relativ schnell feststellen, dass die Wanderrucksäcke der Gruppenkinder ersteinmal richtig eingestellt werden mussten.
Vorbei an kleinen Straßen ging es in den Wald, wo es dann erst einmal Mittagessen gab. Und auch, wenn manche Kinder meinten, dass sie gar kein Hunger haben, merkte man recht schnell, dass die Stärkung gut tat.
Zum Abend hin liefen wir durch immer höhere Gräser, auf fast gänzlich verwachsenen Pfaden, weshalb ich mir wegen der vielen Zecken eine lange Hose anziehen musste.
Nach Kurven und Bahnschienen (ACHTUNG: GEFÄHRLICH!!!), nach noch mehr Kurven und noch mehr hohen Gräsern, kamen wir am Weißen See an, was unser Schlafplatz war. Baden konnte man in dem See leider nicht, da er vom Schilf zugewachsen war. Also entschieden wir uns, vom Weg aus den Hügel querfeldein hoch zu gehen und uns hinter den Büschen ein schönes Plätzchen zu suchen. Gesagt getan, nun brauchten wir ein Zelt. Denn laut Wetterbericht sollte es die Nacht über nieseln und relativ bald fing es auch schon an.
Leider war es so, dass alle Äste und Stämme in diesem Wald morsch waren, weshalb alle unsere Versuche, einen brauchbaren Unterschlupf zu bauen, scheiterten… Die Motivation klang ab und die Gruppenkinder fingen schonmal an zu kochen, während wir Leiterinnen immernoch am Zelt bastelten. Doch alles mögliche zerbrach unter der Spannung des Zeltes…
Letztendlich spannten wir dann von einem Baum zwei Planen ab und verkrochen uns, nach dem wir die Nudeln vertilgt hatten, dicht an dicht unter unserer Konstruktion.
Tag 2:
Als wir am nächsten Morgen aufwachten, war alles trocken. Vielleicht war der Nieselregen auf der Plane auch schon von der Sonne getrocknet, aber vielleicht hatten wir uns auch alle Mühe umsonst gemacht. Und als ob das noch nicht genug wäre, hatten sich in der Nacht auch noch ein paar Mücken mit uns bekannt gemacht.
Trotzdessen beschlossen wir, motiviert in den Tag zu starten, zu frühstücken, die Sachen einzupacken und weiter zu wandern.
Heute ging es bis kurz vor Waren.
Den Hügel wieder hinab, querfeldein zurück zum Weg, wanderten wir bis nach Speck, um dort unsere Wasservorräte nachzufüllen.
Die Sonne prallte uns auf die Haut und wir mussten einen Stopp einlegen, um uns mit Sonnencreme einzucremen und eine Kopfbedeckung aufzusetzen. Bleich wie Vampire zogen wir weiter und liefen zu einem See, wo wir endlich baden gehen konnten.
Und danach ab zum Schlafplatz. Vor dem Wald, wo wir nächtigten, war ein Parkplatz mit zwei Holzpferden, auf die wir natürlich sofort klettern mussten – mit und ohne Rucksäcke.
Dort entstanden sehr viele spaßige Gruppen-, Quatsch- und Sprungfotos.
Im Wald bauten wir dann unser Lager auf, diese Nacht sollte es zum Glück nicht regnen.
Zwei Gruppenkinder und ich gingen nach Waren einkaufen, die anderen zwei blieben im Wald.
Mit einem ausgeräumten Rucksack zogen wir die Landstraße entlang und fühlten uns, so ganz ohne Gepäck, als ob wir fliegen würden. Und das war auch gut, denn so waren wir schneller und wir mussten uns eh beeilen, da der Supermarkt bald schloss. Alles verlief einwandfrei. Wir kauften ein, gingen zurück und machten Fladenbrote mit Apfelmus. Danach noch eine kleine Singerunde und dann war Schlafen angesagt.
Tag 3:
Heute ging es durch Waren. Eine Stadt, die wir auf vielen Straßen durchquerten, mit dem Ziel: Supermarkt. Wir liefen vorbei an einem Hafen, an Eisständen, Statuen und Menschen, die uns anguckten, als ob wir die größte Atraktion wären. Nun ja, vielleicht waren wir das auch…
So wanderten wir eine lange Strecke direkt an der Müritz entlang und erreichten schließlich den Supermarkt, wo wir einkaufen gingen und im Anschluss unser ertes Eis aßen. Gaaanz viel Eis!
Unser nächstes Ziel war Klink. Dort sollte es nämlich eine Badestelle geben, auf die wir total Lust hatten. Und tatsächlich: Wir wanderten bis nach Klink und fanden einen richtigen Strand mit Strandkörben vor. Man fühlte sich fast wie am Meer. Leider ging es aber nicht so tief ins Wasser, sodass wir, an der Begrenzung der Badestelle angekommen, nur bis zum Bauchnabel nass wurden. Aber wir machten das beste daraus, planschten und genossen.
Nach der Abkühlung gab es Mittagessen am Strand, dann liefen wir frisch gestärkt zu unserem Schlafplatz. Und dieser war letzendlich doch näher als eigentlich geplant, da wir nicht mehr so motiviert waren, bis zu dem eigentlich gedachten Wald zu wandern. Wir liefen zu einem kleinen Fleck aus Bäumen, der direkt am Kölpinsee auf der Wanderkarte eingezeichnet war und fanden einen super Platz direkt am Wasser, weshalb die Kinder natürlich direkt ein zweites Mal an diesem Tag baden gingen.
Danach spielten wir Karten, kochten Abendessen und gingen schlafen.
Tag 4:
Der letzte volle Tag war angebrochen und wir wanderten direkt los, um Wasser zu holen. Vorbei an kleinen Dörfern wandernd, landeten wir auf einem Weg, der an einer riesigen Golfanlage grenzte. Dort gab es ein bisschen was zu gucken und auch Mitmach-Pacours, die zwei Gruppenkinder sehr begeistert ausprobierten: Balancieren mit Rucksack, Gleichgewichtsgeräte mit Rucksack – vorrennen zum nächsten Gerät – und wieder ein schweres Hindernis mit Rucksack. Und das alles wohlbemerkt ohne Pause beim Wandern.
Irgendwann führte der Weg in einen Wald und wir bemerkten einen abzweigenden Weg, der mit einer Badestelle ausgeschildert war. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, weshalb wir dorthin liefen und baden gingen. Diesmal war der See sogar noch flacher als der erste, aber eine Abkühlung war es allemal. Danach gab es wieder Mittagessen am Strand und anschließend ein Eis von einem Stand. Wir wanderten weiter zu unserem Schlafplatz kurz vor Malchow, gingen vom Weg ab querfeldein durch viele Dornen und landeten zwischen weit auseinander stehenden Bäumen auf einer schönen Fläche voller Laub.
Wir packten unsere Sachen aus, spielten Karten, sangen Lieder, kochten Essen und gingen schlafen.
Tag 5:
An diesem Morgen wurden wir durch ein sehr lautes, gruselig klingendes Bellen geweckt. Wir alle wachten auf, waren sehr verwundert, und konnten dieses Geräusch überhaupt nicht zuordnen. Kein Tier war zu sehen aber wir waren uns ziemlich sicher, dass es ganz in der Nähe war. Wir vermuteten ein Reh, wollten aber auf Nummer sicher gehen, weshalb ich anfing im Internet zu suchen: In einem Video hörten wir den exakt selben Schrei und erfuhren, dass Rehe solche Geräusche machen, wenn sie aufgeschreckt werden, die Ursache der Störung aber noch nicht identifiziert haben.
Wir lasen uns ein bisschen ein und erfuhren, dass das keine große Gefahr für uns bedeutete. Aufbrechen wollten aber dennoch, da es schon hell war und wir eh nicht mehr hätten schlafen können. Nach einem Blick auf die Uhr – 4 Uhr morgens – entschlossen wir uns aber dann doch dafür, weiter zu schlafen, nachdem das Reh eh aufgehört hatte zu bellen.
Um 9 Uhr wurden wir nochmal vom Reh geweckt. Diesmal standen wir wirklich auf und packten zügig unsere Sachen, weil der Schrei doch recht angsteinflößend klang.
Querfeldein durch viele Dornen, zurück auf den Weg und auf eine Wiese hinterm Wald, wo wir frühstückten.
Dann wanderten wir nach Malchow. Vorbei an einer Schleuse, wo wir auf alle Schiffe warten mussten, die die Brücke durchquerten, liefen wir zum Bahnhof.
Dieser war recht klein, weshalb wir ersteinmal gar nicht wussten, ob wir überhaupt richtig waren.
Aber dann ging alles ganz schnell: Wir fuhren zurück nach Berlin, liefen zum Pfadikeller, machten einen Corona-Schnelltest (negativ), packten das Gruppengepäck aus und liefen zurück nach Hause.
Was war das für ein schöner Hajk…